Morgenrot

Ich hab gebetet, hab gezittert und gefleht,
hab bis zuletzt daran geglaubt.
Und dann so plötzlich alle Hoffnung weggeweht,
bin erschlagen, ausgeraubt.

Es bleibt ein großes Loch und daneben ich allein,
schuldlos isoliert und doch verklagt.
Die Leere saugt mich aus, mir fehlt die Kraft zum schrei’n,
als plötzlich eine Stimme zu mir sagt:

„Wenn du weinst, spür ich deine Tränen.
Wenn du schreist, weiß ich was dir fehlt.
Wenn die Zweifel deine Lebensfreude lähmen, 
wenn die Ungewissheit deine Seele quält,

wenn die Angst dein Denken kontrolliert,
wenn du machtlos bist bei Trauer und bei Tod,
dann bleib ich in deiner Nähe, ganz bei dir,
zeig dir in der dunklen Nacht das Morgenrot.“

Ich möchte fliehen und ich weiß doch nicht wohin. 
Der Weg nach vorne ist zerstört.
Keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn.
Gibt es niemand, der mich hört?

Sie ist angekommen am Ziel in Ewigkeit
wo kein Schlussakkord verklingt.
Ich bleib auf der Reise, taumel’ durch die Zeit,
bis die Stimme wieder singt:

„Wenn du weinst, spür ich deine Tränen.
Wenn du schreist, weiß ich was dir fehlt.
Wenn die Zweifel deine Lebensfreude lähmen, 
wenn die Ungewissheit deine Seele quält,

wenn die Angst dein Denken kontrolliert,
wenn du machtlos bist bei Trauer und bei Tod,
dann bleib ich in deiner Nähe, ganz bei dir,
zeig dir in der dunklen Nacht das Morgenrot.“

Das Morgenrot, ich kann es seh’n. Ooh!
Ich halt mich daran fest! Ich halt mich an dir fest! 
Jesus, leite mich ins Tageslicht!

„Wenn du weinst, spür ich deine Tränen.
Wenn du schreist, weiß ich was dir fehlt.
Wenn die Zweifel deine Lebensfreude lähmen, 
wenn die Ungewissheit deine Seele quält,

wenn die Angst dein Denken kontrolliert,
wenn du machtlos bist bei Trauer und bei Tod,
dann bleib ich in deiner Nähe, ganz bei dir,
zeig dir in der dunklen Nacht das Morgenrot.“

T+M: Stefan Mergenthaler - 2005

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